STARKATZEN
Navigation
Staatsfeinde

Staatsfeinde

Neulich morgens, ich hatte es mir gerade in meine Heizungshängematte so richtig bequem gemacht, fing die Erde an zu beben. Vor lauter Schreck fiel ich fast aus meiner bequemen  Lage heraus auf den Fußboden unseres Katzenzimmers. Hilfesuchend sah ich mich nach Bandit um. Mein großer Bruder war nirgends zu sehen. Währenddessen der Lärm um mich herum immer lauter wurde. Ich überlegte – Staubsauger? – mein Staatsfeind Nr. 1? nein, der konnte es nicht sein, so laut ist der nicht und der läßt auch die Erde nicht beben. Ich flüchtete unter die Heizung und versuchte dem was da kommen mag ins Auge zu sehen, während ich jämmerlich miaute.

Verflixt Frauchen und Herrchen waren auch nicht da, die waren schon zur Arbeit gefahren. Ich robbte auf der Erde bis zu meiner Katzenhöhle vor. Vorsichtig lugte ich hinein, auch hier war Bandit nicht um mir beizustehen. Ich kroch in die Höhle. Hier drinnen war der Lärm erträglicher, aber immer noch da. Außerdem zitterten noch immer die Wände und das Glas der Scheiben unserer Fenster klirrte leise vor sich hin. Staatsfeind Nr. 2 – der Müllwagen der Müllmänner kam auch nicht in Frage, der war wesentlich leiser und nicht so bedrohlich. Ich zitterte und mein Mund war vor Aufregung ganz  trocken, aber jetzt bis zum Wassernapf zu kommen war unmöglich. Ich miaute laut vor mich hin, in der Hoffnung Bandit damit herbeizulocken. Aber der Lärm war lauter als ich es war, ein ständiges, lautes, dröhnendes Geräusch und ich hatte schreckliche Angst.

Plötzliche Stille, das Klirren hatte aufgehört und es dröhnte auch nichts mehr. Nur die Uhr im Wohnzimmer tickte leise vor sich hin. Ich wartete noch ein paar Minuten und schlich dann tief gebückt aus dem Katzenzimmer, durch die Küche nach vorne ins Wohnzimmer. Den Schwanz zwischen die Beine gepackt sah ich um die Ecke. Bandit saß ganz gelassen auf dem Tisch und wischte sich mit der Pfote durch das Gesicht. Gemächlich strecke er alle Krallen seiner linke Pfote dabei aus, machte die Pfote ganz breit, fuhr mit der Zunge über die Tatze und genoß es sichtlich diese dann durchs Gesicht zu ziehen. Er sah nicht im entferntesten so aus, als hätte er vor irgend etwas Angst. Im Gegenteil eher genüßlich, sah er mich an, seine blauen Augen blitzten. Schnell nahm ich wieder den aufrechten Gang an und versuchte wild entschlossen zu gucken. Ich hüpfte leichtfüßig neben ihn auf den Tisch und fing ebenfalls an ganz gelangweilt mein Fell zu waschen. Zwischen zwei Zungenstrichen gegen mein Fell, fragte ich ihn ganz beiläufig. Na Alter, hast Du eben die Geräusche auch gehört. Hmmmmhmmmm nickte er, habe ich, war ja nicht zu überhören. Tsssssttsss und was sagst Du dazu wollte ich von ihm wissen. Gerade als Bandit zur Antwort ansetzte, ging es wieder los. Der Tisch vibrierte leise und es dröhnte ohrenbetäubend. Mit einem Satz war ich vom Tisch und versteckte mich sicherheitshalber darunter. Ich legte mich flach auf den Teppich und wartete auf Bandit, damit er sich neben mich legte. Aber vergeblich, -  Bandit kam nicht und es hörte aber auch nicht auf zu dröhnen. Tapfer robbte ich auf dem Bauch unter dem Tisch hervor und  sah mich vorsichtig nach Bandit um. Ich reckte den Kopf hoch und da saß er doch tatsächlich immer noch auf dem Tisch mit hocherhobenem Kopf. Jetzt bloß nicht die Fassung verlieren, dachte ich und hüpfte, trotz des Lärmes wieder neben ihn.

Ich habe Dir doch gesagt, es ist …. und schon wieder ging der Lärm los, ratatttattaaaaaattaaaaa, die Gläser im Schrank klirrten schrecklich und mir jagte  es Schauer über den Rücken.  Mein Fell stellte sich leicht – nur Bandit blieb wieder mal ganz gelassen. Ich bemühte mich um Ruhe und sah ihn direkt an. Als es wieder still wurde, sprang er vom Tisch herunter, streckte sich, in dem er einen Katzenbuckel machte und anschließend die Pfoten nach vorne streckte und das Hinterteil hoch in die Luft hielt. Er ließ sich über den Rücken abrollen und lag nun auf der Seite auf dem Teppich. Er gähnte lang und herzhaft und sagte dann - ……… es ist ein Bohrhammer. Frauchen und Herrchen bekommen ein neues Badezimmer und das wird wohl nun noch ein paar Tage dauern mit dem Krach. Du wirst dich dran gewöhnen müssen.

Ein Bohrhammer – eine Höllenmaschine,  ein Teufelszwerkzeug, etwas Schreckliches – egal was auch immer – ab sofort in jedem Fall Staatsfeind Nr. 1 für mich. Aber woher der Bandit das immer alles so weiß ........

www.Starkatzen.deFilou und Bandit